Die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksverordnetenversammlungen finden am 18. September 2016 statt.

Als Hersteller mussten wir in den letzten Wochen zahlreiche kritischen und inhaltlich aus unserer Sicht unzutreffende Meldungen über das Anfang des Jahres in Berlin auf der Softwareplattform VOIS basierende EWO-Verfahren und die darin integrierte Wahlkomponente lesen.

Wir haben im Ergebnis der Evaluierung von zwei Testwahlen softwareseitige Anpassungen vorgenommen. Die Tests haben gezeigt, dass das System stabil läuft.
Ungeachtet dessen ist in diesem Zusammenhang öffentlich und in der medialen Berichterstattung aber dennoch von Datenverlusten und der Vermischung von Datensätzen verursacht durch unsere Software die Rede.
Das ist falsch: Es hat zu keinem Zeitpunkt weder im Test- noch im Echtbetrieb Datenverluste gegeben oder wurden Datensätze mit anderen vermischt.

„Die Wahl in Berlin ist wegen Softwareproblemen gefährdet“ - so oder ähnlich titeln seit einigen Tagen viele Zeitungen. Auch überregional.
„Gestern landete in Berlin ein Raumschiff mit 1000 Aliens, um die Berlin-Wahl zu retten“. Das konnte man nirgends lesen.

Der Wahrheitsgehalt beider Aussagen allerdings ist identisch.

 

Anfang dieses Jahres, am 26. Januar, starteten die 44 Berliner Bürgerämter mit einer neuen Software. Das bisherige Einwohnerfachverfahren MESO wurde durch das auf der Softwareplattform VOIS basierende Nachfolgeprodukt der HSH ersetzt.
Zur neuen Software gehört auch eine Wahlkomponente, mit der seit der Einführung Wahlen und Abstimmungen rechtskonform vorbereitet und durchgeführt werden können.

Eine neue Software, vor allem wenn diese – wie in Berlin mit 7.500.000 aktiven und historischen Meldedatensätze - in einer in jeder Hinsicht von der Norm abweichenden Infrastruktur zum Einsatz kommt, muss getestet werden. Diese Tests  bzw. Testwahlen haben planmäßig im Februar dieses Jahres stattgefunden. Sie waren aus unserer, also der Sicht eines Softwareherstellers erfolgreich. Funktional wurden alle softwareseitigen Wahlparameter positiv getestet.
Darüber hinaus haben wir bei den Tests - erwartungsgemäß - auch Erkenntnisse darüber gewonnen, an welchen Stellen für Berlin Optimierungen und Anpassungen vorgenommen werden müssen: Das betraf vor allem die Performance und Schnittstellen zur Übergabe der Daten an andere Systeme.
Bei einer weiteren Testwahl im Mai haben wir die softwareseitigen Anpassungen evaluiert. Auch dieser Test verlief positiv, förderten jedoch abermals Besonderheiten in einzelnen Stadtbezirken zu Tage. Diese sind – soweit sie auf Software zurückzuführen waren – mittlerweile behoben.

Ungeachtet der Ergebnisse beider Testwahlen, war es der Landeswahlleiterin - ohne weitergehende Softwarekenntnisse und ohne jede Rücksprache - scheinbar wichtig, den Berliner Wahlkampf mit der Aussage "Die Wahl in Berlin sei gefährdet" zu befördern.
Leidtragende sind dabei sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesamt für Bürger und Ordnungsangelegenheiten (LABO) als auch aus unserem Haus, die für ihre engagierte Arbeit Verleumdungen und Häme erdulden müssen. Unseren Kunden möchten wir aber versichern, dass wir auch mit unserer neuen Software VOIS die erwartete Qualität liefern werden.