Im Oktober 2017 begann München mit einer Marktanalyse, um ein neues IT-Fachverfahren für ihr Gewerbeamt zu finden. Im Mai 2019 folgte dann die Ausschreibung, an der wir uns erfolgreich beteiligt haben.

Allein die Zahlen waren schon herausfordernd: In München, der drittgrößten Stadt Deutschlands nach Berlin und Hamburg, werden fast 70 % aller Gewerbebetriebe Bayerns verwaltet. Das Gewerbeamt der Landeshauptstadt München betreut aktuell weit mehr als 200.000 in München angemeldete Gewerbebetriebe. Ca. 20 % aller bayerischen Gastgewerbeunternehmen (ca. 8.000 bestehende Gaststätten sowie ca. 2.400 Freischankflächen) befinden sich in der Landeshauptstadt und werden vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) betreut.

Nach über zwei Jahren intensiver Vorarbeit und trotz aller coronabedingten Einschränkungen – sowohl für München als auch für die HSH – ging VOIS|GESO, unser Fachverfahren für das Gewerbe- und Erlaubniswesen, in München produktiv.

Wir danken allen Beteiligten für Einsatz und Unterstützung! Und freuen uns insbesondere, dass wir für dieses Projekt den Zuschlag erhalten haben und diesmal nicht der regionale Anbieter, die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB).

Über 60 Vertreter unserer Großkunden und Rechenzentren aus ganz Deutschland kamen kurz vor Ostern im Magdeburger Hotel Herrenkrug zum direkten Austausch mit der HSH zusammen. Das traditionell eigentlich jährlich stattfindende Treffen konnte pandemiebedingt erst jetzt wieder durchgeführt werden. Es war ein gutes Gefühl, sich wieder persönlich begegnen zu können.

Stephan Hauber, Geschäftsführer der HSH, umriss in seinem Einführungsvortrag die gegenwärtigen Herausforderungen. Dazu gehören z. B. die existierenden Differenzen zwischen rechtlichen Vorgaben und der (Un-)Möglichkeit diese gerade auch im Rahmen der OZG-Umsetzung in Gänze zu erfüllen.

Ergänzend zum grundphilosophischen Ansatz der HSH, dass die Fachlichkeit immer im Vordergrund steht, beschrieb er die dazu nötigen vier tragenden Säulen: Qualität, Innovation, Sicherheit und Ausbildung.

Um aber gerade im Bereich der Qualität den eigenen Ansprüchen zu genügen – trotz der unzulänglichen Rahmenbedingungen und politischen Vorgaben –, sind innovative Ansätze abseits der vorgegebenen Wege nötig.

So wurde der Öffentlichkeit erstmals ein machbarer Vorschlag unterbreitet, der das Thema sichere digitale Identität und Authentifizierung für Onlinevorgänge auf HSH-Weise anpackt.

Hierbei wird auf die flächendeckende Nutzung von Smartphones gesetzt und die darin enthaltenen Möglichkeiten und Sicherheitselemente. Dies kombiniert mit den biometrischen Elementen der Identifizierung des berechtigten Nutzers plus einer Verbindung zur Meldebehörde und einer „Schlüsselfunktion“, die bilateral funktioniert, könnte eine pragmatisch-funktionale Alternative zur bislang nicht breitenwirksamen Verwendung des Personalausweises für diesen Zweck (bisher nur 7-9 %) sein. Es müssen keine Daten gespeichert werden, die sichere Verbindung und die vorhandenen Authentifizierungselemente sind das A und O der Idee.

Das Interesse der Anwesenden war entsprechend hoch, sind doch die Kommunen auf eine funktionierende Variante des Einsatzes digitaler Identitäten angewiesen, wenn man die Ziele des OZG auch nur ansatzweise erreichen will. Nun ist Fine-Tuning und die Suche nach Pilotpartnern angesagt.

Viel Diskussionsstoff und entsprechender Handlungsbedarf für die Zukunft wurde ausgemacht. Die Kommunikation, der Austausch zwischen Verfahrenshersteller und Nutzern ist ein entscheidender Faktor für die Schaffung zielgerichteter und effizienter Lösungen.

Wir danken all unseren Kunden und Partnern für diese besondere Art der Zusammenarbeit und wünschen Ihnen entspannte und schöne Osterfeiertage!

Svea Lahn (Leiterin Bereich Online, HSH GmbH)